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1. Alte Geschichte - S. 64

1879 - Dillenburg : Seel
— 64 — Vor der Schlacht rieth der über die große Zahl der Feinde erschrockene Parmenio dem Alexander, die Feinde bei Nacht anzugreifen. Alexander antwortete: „Ich mag den Sieg nicht stehlen!" Am Morgen der Schlacht schlief Alexander so fest, daß ihn Parmenio wecken mußte. „Du schläfst ja " sagte tf)m bi cf ev, „ als ob wir bereits gesiegt hätten." „Haben wir denn mcht gesiegt," erwiderte ruhig Alexander, „da wir den Feind endlich vor uns haben?" Mit solcher Zuversicht nahm Alexander den Kampf auf. Darius war auf seiner Flucht von einem treulosen Statthalter, Namens Bessus, gefangen genommen worden. Dieser wollte ihn dem Alexander ausliefern, um sich dadurch die Herrschaft über einen Theil Asiens p ersaufen. Sobald Alexander dies erfuhr, begann er mit einer kleinen, auserlesenen Schar die Verfolgung des Bessus. Als dieser die Annäherung Alexanders erfuhr, verwundete er den auf einem Wagen befindlichen, gefesselten Darius tödtlich und machte sich in eiliger Flucht davon. Als einer aus der Schar Alexanders zu Darius kam, bat ihn Darius um einen Trunk Wasser, den er auch erhielt. Darauf reichte er dem Macedonier die Hand und sprach sterbend den Wunsch aus,^ die Götter möchten den Alexander für die Huld, die er des Darius Familie erwiesen hatte, belohnen. Als Alexander zu dem Wagen kam, fand er den Darius bereits todt. Er deckte feinen Mantel über ihn und ließ ihn nach Persepolis Bringen, wo der Leichnam feierlich bestattet wurde. — Bessus war nach Baktrien geflohen und hatte sich dort unter dem Namen Arta-xerxes Iv. zum König gemacht, wurde aber, als Alexander mit seinem Heere den östlichen Theil Persiens vollends unterwarf, von feinen Großen dem Alexander ausgeliefert, worauf ihn dieser kreuzigen ließ. 6. Alexander als Feldherr und als Herrscher. Wohl wenige Feldherrn haben von ihren Truppen eine solche Verehrung und begeisterte Anhänglichkeit gefunden, als Alexander. Dazu trugen feine Eigenschaften, die ihn als gebornen Feldherrn erscheinen ließen, sowie sein Verhalten gegen seine Soldaten bei. An persönlicher Tapferkeit, an Kühnheit und Geistesgegenwart that es ihm keiner gleich; überall ging er feinen Soldaten mit dem besten Beispiele voran. Keine Gefahr scheute er; keine Beschwerde war ihm zu groß. Als einst die Nahrungsmittel ausgegangen waren, verschmähte er es nicht, vor seinen Soldaten eine Rübe aus dem Felde zu ziehen und zu essen. Ein andermal, als das Heer durch eine weite wasserarme Wüste zog und dasselbe wegen des Wassermangels ungeduldig zu werden be-

2. Alte Geschichte - S. 30

1879 - Dillenburg : Seel
— 30 — fammte Heer betrug 100,000 Mann; auf 1200 Schiffen sollten sie von Anlis aus weiter geführt werden. Da ein widriger Wind die Abfahrt lange verzögerte, so befragte man einen Priester um die Ursache, worauf dieser erwiederte, daß die Götter ein Menschenopfer und zwar das der Jphigenia, der Tochter des Agamemnon, forderten. Als diese zum Altare geführt wurde, erbarmten sich die Götter; eine Wolke senkte sich nieder und entführte Jphigenia, und an ihrer Stelle lag eine Hindin auf dem Altare. Diese wurde geopfert; bald drehte sich der Wind, und die Abfahrt begann. Glücklich gelangten sie an die asiatische Küste und fingen die Belagerung an. Aber diese war außerordentlich schwierig. Die Stadt war durch Mauern und starke Thürme gut befestigt und schloß ein zahlreiches, von trefflichen Helden angeführtes Heer ein. Zn den Helden Troja's sind zu zählen: Priamus, der König, Hector und Paris, seine Söhne, Aeneas und Sarpedou, Fast 10 Jahre hielt sich die Stadt gegen die Belagerer. Zwischen den Stadtmauern und dem Belagerungsheere befand sich eine weite Ebene, in welcher die Kämpfe, welche meist Zweikämpfe und nur selten Schlachten waren, ansgefochten wurden. Fiel einer der Zweikämpfer, so stürmten die Heere heran und stritten um den Leichnam und seine Rüstung. Dann gab es einige Tage Ruhe, um die Todteu zu beerdigen. Daraus begann der Kampf von neuem; Siege und Verluste wechselten auf beiden Seiten. So hatte man sich schon fast 10 Jahre bekämpft, ohne daß einer Partei die Hoffnung auf endlichen Erfolg nahe gelegen hätte. Hielt sich doch aus griechischer Seite der gewaltigste der Helden, Achilles, eines Streites mit Agamemnon wegen vom Kampfe entfernt. Als endlich sein treuer Freund Patroklus von Hektars Hand fiel, da konnte er sich doch nicht mehr halten. In der bald darauf erfolgenden Schlacht kämpfte er wie ein Löwe; viele Feinde verbluteten unter dem Wurfe feiner mächtigen Lanze. Aber er kämpfte und wüthete weiter, bis er endlich Hektor fand. Dieser, den Achilles erkennend, floh; aber Achilles jagte ihm so lange nach, bis Hector erschöpft stillstand. Run entspann sich ein kurzer, aber harter Kampf, welcher damit endigte, daß Hektor, von der Lanze Achilles durchbohrt, niederstürzte, von ihm vollends getödtet und zum Schmerz des Vaters und aller Trojaner um die Stadtmauer geschleift wurde. Erst jetzt veranstaltete Achilles eine Leichenfeier zu Ehren des Patroklus, und als dessen Leiche bestattet war, schleifte er den Leichnam Hektars noch dreimal um den Grab-

3. Alte Geschichte - S. 122

1879 - Dillenburg : Seel
— 122 — Schrecken wie unter Marius und Sulla jetzt wiederholten; mehr denn 300 Senatoren und 2000 Ritter büßten Vermögen und Leben ein, unter ihnen auch der berühmte Cicero, der sich durch seine scharfen Reden gegen Antonius diesen zum unversöhnlichen Feinde gemacht hatte. Darauf begannen die Trinmvirn den Rachekrieg gegen Cäsars Mörder. Brutus und Cassius hatten sich zum Vertheidigungskriege wohl gerüstet. In Sardes waren beide zusammengetroffen. Als hier Brutus in einer Nacht über den Ausgang des Krieges nachdachte, erschien ihm plötzlich eine schreckliche Gestalt. Auf die Frage des Brutus: „Wer bist du und was willst du von mir?" antwortete sie: „Ich bin dein böser Geist! Bei Philippi sehen wir uns wieder." Und wirklich erschien in der Nacht vor der zweiten Schlacht bei Philippi dieselbe Gestalt dem Brutus wieder, diesmal stumm an ihm vorübergehend. Nachdem Octavian die republikanische Flotte bei Brnndi-42 sium besiegt hatte, setzte er über nach Griechenland. Bei Phi-v-Chr. lippi trafen die Heere aufeinander. Brutus besiegte das ihm gegenüber stehende Heer des Octavian und nahm dessen Lager; Cassius dagegen wurde von Antonius geschlagen und gab sich selbst den Tod. So fehlte noch die Entscheidung. Etwa Zwanzig Tage später kam es zur zweiten Schlacht bei Philippi, in welcher das republikanische Heer völlig besiegt ward. Brutus war mit vier Legionen eingeschlossen; da sich dieselben weigerten, sich durchzuschlagen, so ging Brutus beiseits und gab sich den Tod. Seine Legionen ergaben sich; seine Gemahlin Porcia endete ihr Leben durch den Dunst glühender Kohlen. — Auf den Schlachtfeldern von Philippi ward die römische Republik begraben. 11. Streit zwischen Antonius und Octavianus um die Alleinherrschaft. a. Das Triumvirat. Nach der Entscheidung bei Philippi theilten die Triumviru das Reich so unter sich, daß Lepidus Afrika, Antonius die östlichen Provinzen und Octavian den Westen erhielt; Italien war ihnen gemeinsam. Octavian kehrte nach Rom zurück, um seine Veteranen durch Verkeilung von Ackerland zu belohnen. Antonius wandte sich nach Asien und regierte seine Provinz von Tarsus aus. Weil Kleopätra von Egypten dem Cassius beigestanden hatte, so forderte Antonius sie zur Rechtfertigung vor sich. Sie erschien, aber nicht wie eine Angeklagte,

4. Alte Geschichte - S. 65

1879 - Dillenburg : Seel
— 65 — gantt, hatte endlich ein Soldat Wasser gefunden und brachte es in seinem Helme dem Alexander. Als dieser die schmachtenden Blicke seiner Soldaten sah, goß er das Wasser auf die Erde und rief aus: „Soll ich der einzige fein, der trinkt?" Seine Soldaten waren bavon so begeistert, daß sie alle Beschtrferben vergaßen und ihm willig folgten. Dies Verhältnis Alexanbers zu seinen Soldaten ist wohl die Ursache, daß sein Felbzug gegen Persien ein Zug von Sieg zu Sieg war. — Weniger groß war Alexanber als Herrscher. Wohl beließ er aus Klugheit den unterworfenen Völkern ihre Verfassungen und Einrichtungen und zog auch Nicht-macebonier zu Statthaltern heran. Aber gerabe seine Macebonier, benen er feine Erfolge oerbankte, vernachlässigte er. Er vertauschte macebonische Tracht und Sitte mit morgenlänbischer Kleibung und Hofhaltung und forberte auch von Maeeboniern die nur im Mor-genlanbe übliche Kniebeugung vor dem Herrscher. Die Erbitterung der Macebonier bariiber führte zu mehreren Verschwörungen, von benen eine dem Felbherrn Parmenio und seinem Sohne, eine anbere dem Philosophen Kallistheues das Leben kostete. Als einst Klitus sich über ein von Alexanber gesungenes Spottlieb ziemlich heftig äußerte, gerieth der vom Weine ohnehin erhitzte König in so heftigen Zorn, daß er seinen Spieß nach Klitus wars und ihn töbtete. Freilich bereute er die That sogleich aufs tiefste. f. Zug nach Indien. Von einem inbischen Fürsten, welcher sich gegen seinen mächtigen Nachbarsürsten nicht mehr halten konnte, war Alexanber ein Bünbnis angetragen worben. Alexanber benutzte diese Gelegenheit, um fein Reich auch bort auszubreiten. Im Jahre 327 v. Ehr. trat er mit einem Heere von 120,000 327 Mann den Zug nach Jnbien an. Nachbem er das hohe Pa-"' ropamifusgebirge überschritten und den Kamps mit tapferen Bergvölkern oft unter Lebensgefahr bestauben hatte, kam er an den Indus. Auf einer eigens dazu erbauten Flotte überschritt er diesen Strom. Nach der Vereinigung mit dem mit ihm ver-bünbeten Fürsten überschritt er (er persönlich auf seinem schwimmenden Bucephalus) den Hybaspes (jetzt Dschelum) und besiegte in einer furchtbaren Schlacht das von 300 bethürmten Elephanten geschützte Heer des Königs Porus. Dieser würde gefangen genommen ; allein Alexanber ließ ihn frei und gab ihm auch fein Laub, dazu vergrößert, zurück. Am Hybaspes ließ er zwei Städte anlegen, von benen er die eine Nieäa und die anbere zu Ehren Hopf, Lehrbuch. ^

5. Mittelalter - S. 50

1879 - Dillenburg : Seel
— 50 sich die Gegner in Grausamkeiten zu überbieten suchten und über Deutschland unsägliches Elend kam. Leichs hätte der Papst dem Kriege ein Ende machen können, wenn er sich ans die Seite des einen oder andern gestellt hätte, aber er that es nicht. Ta bekam Heinrich in einem süddeutschen Grafen, Friedrich von Hohenstaufen, eine kräftige Hülfe; er verlieh demselben Schwaben und gab ihm seine Tochter Agnes zur Gemahlin. Als aber die Sachsen dem Papste wegen seiner Unentschiedenheit Vorwürfe machten und Heinrich auch wenig Glück im Kriege hatte, da stellte sich Gregor offen auf Rudolfs Seite. Im Jahre 1080 kam es zur Schlacht bei Mölseu nt der Nähe von Merseburg. Hemrich wurde zwar wieder geschlagen, aber sein Gegner Rudolf stel; er hatte sich mitten in das Kampfgetümmel gestürzt; em Hieb hatte seinen Unterleib getroffen, und die rechte Hand war abgehauen worden. Sterbend trug mau ihn aus der Schlacht; als man ihm die abgehauene Rechte zeigte, sagte er: „Mir ist recht geschehen, mit dieser Hand habe ich meinem Könige Treue geschworen. Allgemein wurde Rudolfs Tod als ein Gottesurtheil angesehen, und dies gereichte dem Könige zu größerem Vortheil, als wenn er über seinen Gegner gesiegt hätte. f. Letzte Lebenszeit Heinrich's und sein Tod. Die Beendigung des Krieges gegen seme Gegner uberließ Hemnch leinem Schwiegersöhne, Friedrich von Hohenstaufen; er selbst zog nach Italien, um dort seinen furchtbarsten Gegner, Gregor, zu zuchttgen. Nachdem er sich in Mailand die lombardische Krone aufgehetzt hatte, zog er vor Rom, wo sich der Papst in der _ testen enfleltofl eingeschlossen hatte. Nach zwei Jahren stel em Theil der Stadt in Heinrichs Hände, der nun sofort Gregor entsetzen und einen „em Papst wahleu liest. Derselbe, Clemens Iii. «enaimt, setzte 1084 Heinrich die römisch- Krone auf. Gregor ha te die Normannen zu Hülfe gerufen; vor diesen mußte H-mnchstch zurull-zieh-n. Sie eroberten Rom, plünderten und zerstörten einen großen Theil der Stadt, wobei sehr werthvolle Kunstschatze zu Grunde gingen. Gregor hatte sich nach Salerno (südlich von Neapel) zurückgezogen, wo er 1085 starb. Da Otto von Nordheim schon zwei Jahre vorher gestorben war, so war jetzt Heinrich seiner beiden Todfeinde entledigt; nun trat um den Leidenskelch für den Kaiser voll zu machen, sein Sohn Konrad gegen ihn auf und ließ sich zum ^bmg von tta ien frönen. Anfangs hatte dieser Glück, spater aber verliefen ihn lerne

6. Mittelalter - S. 125

1879 - Dillenburg : Seel
- 125 — ; Ein Sieg Waldemar's über die letzteren veranlaßte diese, mit Schweden, Polen und Ungarn den n o r d i s ch e n B n n d zu schließen, der die Vernichtung Waldemars und die Zerstückelung seiner Länder t Zum Zwecke hatte. Waldemar griff seine Feinde bei Gransen unverhofft an, konnte aber wegen der Liebermacht der Feinde trotz aller Tapferkeit den Sieg nicht erringen; doch wußte er sich zu behaupten und die Feinde zu trennen, indem er mit Dänemark den Separatfrieden zu Templin (1317) abschloß, nach welchem er keinen Fuß breit Landes abzutreten brauchte. Der Ruhm seiner Tapferkeit erscholl über ganz Deutschland; ja Waldemar hatte den Plan, die Kaiserkrone an sein Haus zu bringen. Da starb er in noch kräftigem Alter im Jahre 1319. Auf ihn folgte Heinrich, der letzte Sprosse des auhaltischeu Hauses, der aber auch schon 1320 starb. Ueber 200 Jahre hatten die anhaltischen Fürsten das Land regiert, und dieses war unter ihnen zu einer ansehnlichen Macht herangewachsen. Zahlreiche Städte und Dörfer bedeckten das Land; Handel und Gewerbe blühten und hatten das Land zu einem der wohlhabendsten Deutschlands gemacht. Mehrere Jahre blieb der Thron erledigt: Räubereien im Innern und äußere Kriege verheerten und verkleinerten das schöne Land gar bald. Nachdem Kaiser Ludwig der Baier seinen Gegner Friedrich von Oesterreich besiegt hatte (s. o.), nahm er sich des Landes an, erklärte es als ein Reichslehen und gab es seinem ältesten Sohne Ludwig (1324—1351). Weil dieser noch minder-lahrtg war, verwaltete es der Kaiser selbst, stellte die Ordnung wieder her, steuerte dem Faustrecht und den vielen Räubereien, : welche die Landstraßen unsicher machten; auch brachte er viele dem ■ -ande entrissene Theile wieder an dasselbe zurück. Als er aber 11011 den Pommern die Herausgabe der Uckermark forderte, da ! verbanden sich diese mit dem Polenkönige, der nun, aufgereizt f von dem Papste, mit einem Heere in das Land einfiel und auf's ) gräßlichste in demselben wüthete. Dennoch blieben die Branden-i bnrger Sieger und erhielten die Uckermark gegen 6000 Mark > Silber zurück. König Johann von Böhmen hatte auf die Mark Branden-l durg gehofft; da sie Ludwig erhielt, entspann sich eine heftige l tvetnoichaft zwischen beiden, welche dadurch noch bedeutend ver-l scharst wurde, daß Ludwigs Vater, der deutsche Kaiser, die Ehe ades Lohnes des Böhmenkönigs Johann Heinrich mit Mar-e Maultasch (von ihrem Schlosse so genannt), der J Lrmn von Kärnthen und Tyrol, eigenmächtig trennte und letztere

7. Mittelalter - S. 66

1879 - Dillenburg : Seel
66 — warf er sich dem Kaiser zu Füßen und flehte um Gnade, Beisein aller Fürsten hielt dieser Gericht über den Ungehorsamen: me Herzogthümer blieben ihm genommen, nur seine brauufchweigw-lünebnrgischen Länder durfte er behalten. Heinrich mußte auf drei Jahre Deutschland verlassen; er verlebte diese Zeit der Verbannung bei seinem Schwiegervater, dem Könige von England. — So war Friedrich auch über diesen mächtigen Feind Sieger geblieben, und da jetzt alle Feinde bewältigt waren, so hielt der Kaiser ein großes Reichsfest zu Mainz (1184), auf welchem sich wieder einmal bte Herrlichkeit und das äußere Ansehen, welches Deutschland überall genoß, so recht zeigte. e. Friedrichs Kreuzzug. Plötzlich kam die Schreckensnachricht, daß Jerusalem von den Türken wieder erobert sei. Der egyptyche Sultan, von mehreren christlichen Rittern gereizt, zog gegen Jerusalem, schlug unterwegs ein Christenheer und besetzte nach diesem Siege Jerusalem ohne weiteren Kampf; alles, was an das Ehnsten-thnm erinnern konnte, ließ er beseitigen, doch die Einwohner behandelte er milde. Da beschloß Barbarossa, sein thatenreiches Leben noch durch einen Kreuzzug zu krönen; mit ihm verbanden sich zu gleichem Zwecke die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England, -^chdem Friedrich die Reichsregierung seinem Sohne Heinrich ^-übertragen hatte, stellte er sich 1189 zu Regensburg an die Spitze des 150 000 Mann starken Kreuzfahrer-Heeres. Wiewohl der griechische Kaiser Angelus seine Hülfe Zugesagt hatte, trat er doch dem Heere hindernd in den Weg; jedoch Friedrich wußte die Hindernisse zu beseitigen. Nach der Ueberwindung tn Adrianopel wurde das Heer nach Asten übergeführt, und kaum warman dort angekommen, da begannen auch ichon die Kampfe mit den Türken. Bei Jconinm kam es zu einer mehrlagigen Schlacht, welche durch des Kaisers Unerschrockenheit und durch di Tapferkeit seines Sohnes Friedrich (Herzog von Mwaben) gewonnen wurde; letzterer hatte während der Schlacht die Sturm genommen. Von hier gelangte das Heer nach Seient in der Landschaft Cilicien und mußte dal elbst über den Flutz Kalikadnns (jetzt Seleph) setzen. Der Fluß war von anhaltendem Regenwetter stark angeschwollen; da dem Km,er da- Brucke -schlagen zu lange dauerte, so sprengte er mtt fernem gferk m 1190 die tosenden Wellen, um schwimmend das Mutige Uftrzue. reichen. Aber die Wogen rissen ihn mit sich fort, und obwohl»

8. Neue und neueste Geschichte - S. 43

1880 - Dillenburg : Seel
- 43 — Elisabeth war die Tochter des Königs Jakobs I. von England. Als ^Friedrich über die Annahme der Krone zweifelhaft war, sprach sie: „Du lkonntest Dich vermessen, die Hand nach einer Königstochter auszustrecken, /und es bangt Dir vor einer Dir freiwillig angetragenen Krone! Ich will 1 lieber als Königin Brod essen, als an einer kurfürstlichen Tafel schwelgen." Friedrich V. empfing noch im Jahre 1619 die Huldigung iber Böhmen, Mähren und Schlesier; darauf verband er sich mit ibem Fürsten Bethlen Gabor von Siebenbürgen, welcher auf -Veranlassung Friedrich's in Ungarn einfiel und das Land dem ^Kaiser wegnahm. Friedrich aber verscherzte sich gar bald die Zuneigung eines großen Theiles der Böhmen und zwar durch sein ^schwaches Benehmen und durch mehrere Misgriffe gegen die Katholiken und gegen die Lutheraner. Während dessen hatte der Kaiser Ibas Haupt der Liga, den durch seine Feldherrngabe bekannten ^Maximilian von Baiern für sich gewonnen; der Papst versprach Geldunterstützung; König Sigismnnd von Polen schickte rthtn 8000 Kosaken zu Hülfe; Spanien versprach, von den Nieder-Ilanden aus die Pfalz zu besetzen, ja der lutherische Kurfürst Jo-Ihaun Georg von Sachsen stellte sich auf die Seite des Kaisers, iiudem er die Lausitz für denselben besetzte. Sofort rückte nun Maximilian mit einem kaiserlichen und lligistischen Heere in Oestreich ein, und nachdem er dies Land als lunterpsand für seine Kriegskosten einstweilen besetzt hatte, wandte Der sich nach Böhmen. Im Lager der Protestanten war in Folge Äes Vorgehens Friedrichs gegen die Lutheraner Uneinigkeit aus-tzgebrocheu; dazu fehlte ein erfahrener Feldherr, und König Friedlich vergaß in unglaublicher Sorglosigkeit die Schwere seiner Lage. ^So wurde es dem kaiserlichen Heere unter seinem Feldherrn Tilly Weicht das böhmische Heer am weißen Berge bei Prag vollständig zu schlagen (1620). Durch diesen Schlag völlig entnmthigt, 1620 verließ Friedrich mit großer Schnelligkeit das Land und eilte nach ^Schlesien und Brandenburg, und als er daselbst keine Hülse fand, stfloh er nach Holland. Obgleich das böhmische Heer um ein Drittel schwächer war, als das kaiserliche, so hätte ihm doch der Sieg sicher sein können, da es eine sehr ggünstige Stellung einnahm. Der Feldherr (Christian von Anhalt ersah ciden günstigen Zeitpunkt zum Angriffe, da ein Theil des feindlichen Heeres >21 och nicht auf dem Schlachtfelde erschienen war, und wollte die Schlacht beginnen; dem widersetzte sich aber der Reiteranführer Graf Hohenlohe, und -f0 ging der rechte Zeitpunkt verloren. Kaum eine Stunde nach dem von Zs eiten der Kaiserlichen erfolgten Angriffe befand sich das böhmische Heer rin unaufhaltbarer Flucht. Friedrich war durch den Verlust dieser Schlacht also fassungslos, daß er das Königreich Böhmen ebenso schnell ausgab, als i3er es übernommen hatte.

9. Neue und neueste Geschichte - S. 108

1880 - Dillenburg : Seel
— 108 — Vorher aber fragte er bei Oestreich an, wem dessen Rüstungen gelten sollten, und als er erst ausweichende und dann stolze Änt-1756 Worten erhielt, erklärte er 1756 den Krieg. 1756. Mit einem Heere von 70 000 Mann überschritt er am 29. August 1756 die sächsische Grenze. Als dies der Kaiser als eine gottlose Empörung bezeichnete, entnahm er dem sächsischen Archiv Dokumente, welche der Welt die gegen ihn geschmiedeten Pläne zeigten. Der König von Sachsen ließ sein Heer im Stich und floh aus die unbezwingliche Festung Königstein; das 17 000 Mann starke sächsische Heer stand in einem festen Lager bei Pirna: es wurde von Friedrich eingeschlossen. Da zog der östreichische Feldherr Brown*) durch Böhmen heran, um die Sachsen zu eutsetzen. Friedrich zog ihm mit allen bei Pirna entbehrlichen Truppen entgegen und lieferte ihm die Schlacht bei L o wo sitz. Wie die Löwen stritten die Oestreicher, aber auch die Preußen thaten Wunder der Tapferkeit, so daß Friedrich nach der Schlacht an den Feldmarschall Schwerin schrieb: „Seit ich die Ehre habe, die Truppen zu commaudiren, habe ich solche Wunder der Tapserkeit nicht gesehen." Der geschlagene Brown zog sich über die Elbe nach der sächsischen Schweiz zurück, um sich von dort aus mit den Sachsen zu vereinigen. Diese aber hatten sich, noch ehe Brown herankam, bereits am 15. October ergeben müssen. Der König ließ sofort Lebensmittel unter sie vertheilen, die Generäle lud er zur Tafel. Die Officiere ließ er gegen ihr Ehrenwort, nicht wieder gegen Preußen kämpfen zu wollen, frei, die Gemeinen steckte er in seine Regimenter, von wo aus sie jedoch, so bald es ihnen möglich war, desertirten. Dann bezog Friedrich Winterquartiere in Sachsen. 1757. Auf Betrieb Oestreichs trat jetzt auch Schweden mit einer Kriegserklärung gegen Friedrich auf, ebenso das deutsche Reich, welches Friedrichs Einfall in Sachsen als eine Verletzung! des westfälischen Friedens erklärte; 500 000 Mann rückten gegen: ihn ins Feld, während er höchstens 200 000 Mann ausbringen! konnte. Aber er verzagte nicht; er verließ sich aus seine Kriegs-' ersahrung und auf seine Schnelligkeit. Friedrich überließ seinem Bundesgenossen (England, Hessen-Cassel, Braunschweig und Gotha) die Zurückweisung der Franzosen; er selbst brach im März rniti 117 000 Mann aus Schlesien und Sachsen gegen Böhmen auf;; *) spr. Braun.

10. Neue und neueste Geschichte - S. 109

1880 - Dillenburg : Seel
icrat 6. Mai erschien er vor Prag, in dessen Nähe Brown mit 60 000 Mann eine gesicherte Stellung eingenommen hatte. Zugleich erschien auch Karl von Lothringen mit einem Heere, um Drag zu retten. Dieser wollte erst ein anderes östreichisches Heer mnter dem Feldzeugmeister Dauu noch abwarten, ehe er eine lschlacht annahm; aber Friedrich griff ihn nnverweilt an und erfocht deu glänzenden Sieg bei Prag. Die Oestreichs hatten eine äußerst günstige Stellung auf einem Hügel jenseits der Moldau. Schwerin hätte den ermüdeten Truppen gerne erst einen Ruhetag gegönnt, aber Friedrich drang auf die Schlacht mit den Worten: „Frische Fische, gute Fische." „Muß es denn noch heute sein," entgegn ete Schwerin, den Hut tief in's Gesicht drückend, „so will ich den Feind auch gleich da angreifen, wo ich ihn sehe." Aber das Feuer des Feindes war gleich im Anfange der Schlacht zu mörderisch; ganze Reihen stürzten nieder; die schönsten Regimenter wurden zerschmettert; am Ende wollte kein Regiment mehr vorwärts. Da ergriff Schwerin, der dreiundsiebzigjährige Greis, die Fahne eines Regimentes und stürmte den Seinen mit den Worten: „Heran, meine Kinder!" voraus; aber nach wenigen Schritten stürzte er, von vier Kartätschenkugeln getroffen, todt nieder. An seiner Stelle übernahm General Fouqus die Führung des Flügels. Als demselben der Degen zerschmettert wurde, ließ er sich einen andern an die Faust binden und stürmte wieder voran. Friedrichs Bruder, Prinz Heinrich, sprang vom Pferde und führte die Seinen zu Fuß gegen den Feind; der Herzog von Braunschweig eroberte sieben Schanzen. Trotz aller Tapferkeit aber war der »Sieg zweifelhaft; da wurde Brown tödtlich verwundet; es entstand einige ^ Verwirrung im Centrum des Feindes. Diese benutzend, drang Friedrich rmit drei Bataillonen gegen dasselbe vor und entschied die Schlacht. Die ^Oestreicher hatten 13000 Mann, 60 Kanonen und viele Fahnen verloren; rvon den Preußen bedeckten etwa 12000 Mann das Schlachtfeld. Nun schritt Friedrich zur Belagerung von Prag und beschoß e§ fünf Wochen lang, ohne es einnehmen zu können; als der [feindliche General Dann zum Entsätze der Stadt heranrückte, -.zog ihm Friedrich entgegen und griff ihn an, erlitt aber in Folge ^"ni sseiuer Ungeduld und Hast die Niederlage bei Collin, welche iihrt zwang, die Belagerung von Prag aufzuheben und Böhmen -zu verlassen. Das Unglück bei Collin war dadurch herbeigeführt worden, daß Friedlich den zuverlässigen Berichten des Generals Ziethen nicht glaubte und daß 3er von seinem ursprünglichen Schlachtplane abwich. Als ihn Prinz Moritz )aufforderte, einen Befehl, welcher den ganzen Plan störte, zurückzunehmen, roies er ihn mit gezogenem Degen zum Gehorsam. Auch einige Generäle (wichen von den erhaltenen Befehlen ab. Als sich der eine Flügel seines '.Heeres schon zur Flucht gewandt hatte, wollte der König mit etwa vierzig ?Mann eine Batterie nehmen; seine Begleiter fielen; der König aber ritt iimmer weiter, bis ihm ein Major zurief: „Sire, wollen Sie denn die Batterie ^allein erobern?" Darauf erst ritt er langsam zurück zum rechten Flügel, -;den er geordnet zurückführte. Diese Schlacht kostete Friedrich 14000 Mann.
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